Vom Wandervogel zu Fridays for Future

Jugend- und Umweltbewegung in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 100 Jahren

Christoph Wunnicke

Die Jugendbewegung in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg

Industrialisierung und Verstädterung bedingten ab Mitte des 19. Jahrhunderts europaweit eine vielfältige „Zurück-zur-Natur-Bewegung". Nudismus und Vegetarismus sowie später die Jugendbewegung waren prägende Facetten dieses massenhaften Reformwillens. In Deutschland wurde der Maler Karl Wilhelm Diefenbach Protagonist unterschiedlichster Ideen und Ziele dieser Lebensreformbewegung, die einerseits keine zentrale Koordinierung kannte, andererseits auch keinem politischen Lager zurechenbar war.

Der 1901 in Steglitz bei Berlin gegründete „Wandervogel" ist Ursprung der deutschen Jugendbewegung und stand in der Tradition dieser naturnahen Kulturkritik. Der „Wandervogel" propagierte gegen die arbeitsteilige materialistische Welt das „Einfache", „Freie" und „Elementare". Diese grundständige Erneuerung jugendlicher Lebensgewissheit sollte durch ein Leben in der „Wandervogel"- Gemeinschaft, das Unterordnen des Einzelnen unter die von einem Führer geleitete Gruppe, aber auch das gemeinsame Erleben und Durchwandern der Natur gewonnen werden.

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