20. JULI 1944 – 70 JAHRE

Der Förderverein „Denkstätte Teehaus Trebbow e.V.“ präsentiert Ausstellungen in Wismar, auf Schloss Tressow und in Schwerin

1933 übernahmen Hitler und die Nationalsozialisten die politische Macht in Deutschland. Sie errichteten eine Diktatur. Die meisten Deutschen folgten dem neuen Regime begeistert oder passten sich an, weil sie sich davon Vorteile erhofften. Viele blieben passiv, aber nur wenige Menschen stellten sich den Verbrechen der neuen Machthaber entgegen. Mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 begann vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg und das Regime ging noch brutaler gegen seine Gegner vor. Trotzdem kämpfte eine kleine Minderheit weiter aktiv gegen die Diktatur.

Aus Anlass des 70. Jahrestages des 20. Juli 1944 findet eine Ausstellung im Schloss Tressow über Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und seinen langen Weg in den Widerstand statt. Am ehemaligen Familiensitz wird auf Tafeln die Entwicklung eines Einzelnen dargestellt. Es wird der Versuch unternommen, die Schritte vom begeisterten frühen Eintritt in die NSDAP bis zum Ende als aktiver Widerstandskämpfer vor Volksgerichtshof und Hinrichtung am 10. August 1944 darzustellen. Die Ausstellung ist nur bis zum 27. Juli in der Zeit von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Zusätzlich können Sonderöffnungszeiten für Gruppen nach Vereinbarung (Mobil 0173 2303860) vereinbart werden.

Noch bis zum 11. August ist die Ausstellung „WAS KONNTEN SIE TUN?“ im Zeughaus Wismar zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu sehen. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und richtet sich ausdrücklich an junge Menschen und die, die sich immer noch fragen: Was unterscheidet die Wenigen, die Widerstand leisten von den Vielen anderen?

Hinweis auf weitere Veranstaltung am 10. August 2014

Der zweite Prozess vor dem Volksgerichtshof am 10. August 1944 endet mit Todesurteilen gegen
Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und vier weitere Widerstandskämpfer. Schulenburg wurde noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet. Aus Anlass des 70. Jahrestages findet am 10. August 2014 um 10 Uhr in der Kirche zu Gressow ein Gedenkgottesdienst statt.

Zusatzinformationen zur Ausstellung im Zeughaus

Auf 25 Tafeln werden die Geschichten von jenen erzählt, die den Mut hatten, sich zu widersetzen. Der Schwerpunkt liegt auf den konkreten Handlungen unter den schwierigen Bedingungen der Diktatur. Hierbei wird gezeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstandes gerade in Kriegszeiten waren, wie unterschiedlich die Motivationen und die Handlungsspielräume. Jeder Einzelne von ihnen hatte sich entschieden, die verbrecherische Diktatur zu bekämpfen. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.